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Gmund Papier: Präzision in der Veredelung und Verarbeitung

Gmund Papier: Präzision in der Veredelung und Verarbeitung

Kategorie
Unternehmen
Lesedauer
7 Minuten

In der Veredelung und Verarbeitung bei Gmund laufen täglich eine Vielzahl an Prozessen zusammen, um Papier zu schneiden, zu prägen, zu lackieren oder zu satinieren – mit äußerster Präzision und Leidenschaft. Wir haben mit Hans Wild gesprochen, der diesen Bereich seit 15 Jahren leitet. Über Maschinenvielfalt, handwerkliches Können und tägliche Abläufe. Die Abteilung ist ein Herzstück der Produktion: exakt, vielseitig und unverzichtbar für das, was Gmund Papier so besonders macht.

Lieber Hans, möchtest du kurz etwas über dich und deinen Weg bei Gmund erzählen?

„Ich bin seit 1997 bei Gmund  – also seit mittlerweile bald 28 Jahren. Vorher war ich schon rund 15 Jahre in der Papierbranche tätig. Angefangen habe ich hier in der Verarbeitung als Maschinenführer für Prägekalander und Schneidemaschinen und bin dann nach und nach alle Maschinen durchgegangen. Seit 15 Jahren leite ich jetzt die Verarbeitung und Veredelung.“

Was passiert eigentlich genau in der Veredelung und Verarbeitung?

„Wir haben einen sehr großen Maschinenpark, mit dem wir sämtliche Kundenwünsche erfüllen können. In der Veredelung arbeiten wir mit sieben Prägekalandern und rund 130 Prägezylindern. Dazu kommen verschiedene Schneidemaschinen, wie die hochmodernen Milltex und die Jagenberg – beide mit Kamerasystemen und sehr schnellen Laufzeiten. Damit können wir alles verarbeiten  – von stark geprägten bis zu feinsten Papieren. Unser täglicher Ablauf ist darauf ausgerichtet, Kundenwünsche zeit- und wunschgemäß zu erfüllen.“

Welche Standards und Prozesse müssen eingehalten werden?

„Wir arbeiten nach festen Normen und es gibt genaue Vorschriften über mögliche Abweichungen. Beim Querschneiden ist Millimetergenauigkeit Pflicht  – sowohl im Format als auch im Winkel. Die Kanten müssen exakt und sauber sein. Es geht immer darum, den perfekten Schnitt zu erzielen. Wir sorgen so dafür, dass die Papierformate exakt eingehalten werden.“

Hat sich die Technik in den letzten Jahren verändert?

„Die Technik hat sich natürlich modernisiert  – zum Beispiel bei der Milltex-Schneidemaschine: Da kann man viel schneller und leichter Formate umstellen. Auch in der Lackierhalle ist die Geschwindigkeit gestiegen. Aber gewisse Dinge bleiben gleich, etwa bei den Prägekalandern. Da gibt es feste Vorgaben in den Kollektionen, wie schnell man fahren darf, mit oder ohne Dampf, ein- oder zweimal geprägt. Wenn man da zu viel verändert, passt die Prägung nicht mehr.“

“Alles, was nicht Teil des Standardprogramms ist, wird bei uns individuell getestet, bis der Kunde glücklich ist. Da sind wir bei Gmund natürlich gut aufgestellt in Sachen sämtliche Maschinen, sämtliche Prägungen und Veredelungen.”

Hans Wild
Leitung Veredelung und Verarbeitung

Gab es im letzten Jahr besondere Projekte, die herausfordernd oder besonders spannend waren?

„Eigentlich ist jeder Tag eine Herausforderung. Wenn unser Außendienst mit Kundenmustern kommt, dann geht es darum, diese sehr konkreten Vorstellungen mit unseren Möglichkeiten und Materialien umzusetzen  – nachhaltig und präzise. Bei Prägungen im Goldbereich zum Beispiel tasten wir uns schrittweise heran. Alles, was nicht Teil des Standardprogramms ist, wird bei uns individuell getestet, bis der Kunde glücklich ist. Da sind wir bei Gmund natürlich gut aufgestellt in Sachen sämtliche Maschinen, sämtliche Prägungen und Veredelungen.“

Wie laufen solche Versuche mit Prägungen oder Lacken konkret ab?

„Bestimmte Oberflächen entstehen bei uns hauptsächlich an den Prägekalandern, Veredelungen in der Lackierhalle. Grundlage ist immer die Papierfarbe  – die wird zunächst an der Papiermaschine definiert. Darauf bauen dann alle weiteren Schritte auf, bis die gewünschte Haptik und Optik entsteht. Wenn zum Beispiel ein Kunde eine spezielle Farbe will, testen wir verschiedene Lackvarianten darauf. Auch spezielle Materialien, etwa Naturpigmente, kommen zum Einsatz. Die gewählte Variante wird dokumentiert, das Rezept hinterlegt und so entsteht eine eigene Papiersorte nach Kundenindividuellen Vorstellungen.

Wichtig ist die projektabhängige enge Abstimmung im Vorfeld: zwischen Kunden, Vertriebskollegen, Technischer Leitung, Papierproduktion und Verarbeitung. Denn nicht alles ist technisch möglich, z.B. weißer Lack auf schwarzem Papier. Mit unserer Erfahrung kann aber schon im Vorfeld die richtige Richtung eingeschlagen werden.“

Gmund steht für schnelle und flexible Umsetzung. Wie funktioniert das in der Praxis?

„Jedes Papier wird durch unsere Verarbeitung geschleust. Hier wird im Vorfeld geplant: Wie viele Aufträge sind z.B. für die Lackierung vorgesehen? Wie viele Schichten brauchen wir? Der Qualifizierungs- und Schichtplan hilft uns, flexibel zu reagieren. Wenn viele Liefertermine anstehen, fahren wir auch in zwei oder drei Schichten. Wöchentlich koordinieren wir alles neu. Es gibt tägliche Versandbesprechungen, in denen wir genau festlegen, was wann rausgeht. Lieferungen und Sonderanfertigungen stimmen wir eng mit dem Customer Service ab. Hier spielen meine Erfahrungswerte der letzten fast 30 Jahre bei Gmund eine wichtige Rolle.“

Wie arbeitet das Team zusammen, damit alles reibungslos läuft?

„In der Verarbeitung arbeiten 20 Leute, die über die gesamte Verarbeitung verteilt sind: vom Prägen und Schneiden über den Andruck, die Veredelung in der Lackierhalle, bis zur Verladung. Es gibt 25 Maschinen und wir brauchen Leute, die im Idealfall vier oder fünf davon bedienen können. Der Qualifizierungsplan hilft uns, genau das zu organisieren. Neue Mitarbeiter brauchen zwei bis drei Jahre, bis sie an bestimmten Maschinen eigenständig arbeiten können. Das Einlernen übernehmen erfahrene Kollegen. Erst wenn jemand eine Maschine wirklich beherrscht, kommen weitere dazu. So bauen wir den Plan individuell pro Person auf.“

Warum sollte man in die Verarbeitung kommen?

„Weil es sehr vielfältig ist und abwechslungsreich und eine interessante Arbeit ist. Es ist eine Herausforderung. Es ist keine monotone Arbeit, wo man immer dasselbe macht, sondern man ist an verschiedenen Anlagen und man kann immer etwas dazu lernen.“

Was motiviert dich persönlich an deiner Arbeit?

„Ja, Gmund halt. Ich gehör zu Gmund. Sonst wär man nicht so lange da. Es ist immer nach vorne schauen. Und immer neue Sachen die dazu kommen.“

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